Von der Butzenscheibe zum Kreiselbassisten

Am ersten Museumssonntag vom Jahr 2024 hat Kunstglaser Daniel Hebeisen an der Erzählstunde im Ortsmuseum erklärt und bildhaft gezeigt, wieso sein Beruf gleichermassen Kunst und Handwerk ist.

Daniel Hebeisen, seit 30 Jahren selbständiger Kunstglaser in Amriswil, erläuterte am vergangen Museumssonntag im Ortsmuseum die Geschichte der Glasherstellung und erzählte von seinem künstlerischen Schaffen. Vermutlich schon seit dem 3. Jahrtausend v.Chr. wird Glas aus Quarzsand (60 Prozent), Feldspat und Soda bei 1600 Grad zu einer glasartigen Masse zusammengeschmolzen. Mit Zugaben von Metalloxyden kann das Glas gefärbt. Dabei wird Eisenoxyd für rot, Kobaltoxyd für blau, Kupferoxyd für grün oder Chromoxyd für gelb zugefügt.

Wie wird eine Butzenscheibe hergestellt?

Geschmolzenes Glas wird mit einem Blasrohr, der Glasmacherpfeife, aus dem Ofen genommen und durch starkes Blasen wird der Glastropfen zu einer kleinen Kugel geformt. Diese wird dann von der Pfeife getrennt und zu einer runden, flachen Scheibe, der Butzenscheibe, geformt. Um farbige Bleiglasfenster herzustellen, werden für die verschiedenen Glasstücke Schablonen angefertigt. Mit Hilfe der Schablonen können die Glasteile ausgeschnitten und mit Bleiprofilen zum gewünschten Bild zusammengesetzt werden.

Eine aufwändige, schöne Arbeit

Neben Renovationen, Glasbildern nach eigenen Entwürfen gehören auch Wappenscheiben zu den Aufgaben von Kunstglaser Daniel Hebeisen. Die aufwändige Arbeit für Bleiglasbilder demonstrierte er gleich vor Ort im Museum. Einige seiner Glasbilder werden zudem aktuell im Zwischengang des Stadthauses in Form der Ausstellungsreihe «Kunst in Gang» präsentiert.

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