Walter Bösch jun. über das Haus Bahnhofstrasse 12

Am vergangenen Museumssonntag vom 7. April, erzählte Walter Bösch jun. in Form der Erzählstunde im Ortsmuseum von der ganz speziellen Geschichte des Hauses an der Bahnhofstrasse 12.

Das Haus, in dem Walter Bösch aufgewachsen ist, besteht schon seit über 230 Jahren. Erstmals erwähnt wird es im Brandkataster 1808. Besitzer war Jakob Stähelin. Viele Eigentümer mit verschiedenen Verwendungen für das Haus wechselten sich ab. So diente es einmal einem Seifensieder und wurde 1890 zum Restaurant «Café Billard zum Schöntal» umgebaut. 1897 erstand es Friedrich Hess und es wurde zu einer Textilfabrik. Mit Inseraten der «Schweizerischen Kleiderfabrik» von Hess, unterstrich Bösch die lange Tradition dieses Textilhauses. 1910 verkauft die neu entstandene H. Hess & Cie. das Haus an Ferdinand Fehr, der das Kleidergeschäft bis 1930 führte. Fehr warb mit witzigen Inseraten und Versen für sein Unternehmen. Dazu erschienen oft lokale Persönlichkeiten in seiner Werbung. 1930 übergab er das Kleiderhaus seinem Geschäftsführer Walter Bösch, dem Grossvater des Referenten. Mit der «Neu-Eröffnung» erschien auch der neue Schriftzug «W. Boesch». Da das Haus sehr nahe an der Strasse stand, musste 1946 der vordere Teil der Bahnhofstrasse weichen und so bot sich die Gelegenheit, grosse Schaufensterfronten zu gestalten. Ab 1958 führte der Vater Walter Boesch sen. dreissig Jahre lang das Kleiderhaus. Ab 1988 waren die Herren Bolliger, Ciminieri sowie Rutishauser und ab 2008 Frau Iubatti für das Traditionshaus an der Bahnhofstrasse verantwortlich. Wer die Bahnhofstrasse entlang schlendert, ahnt wohl kaum etwas von der wechselvollen Geschichte dieses Hauses.

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