Über das Alltagsleben der Bevölkerung vor 1800

Thomas Holenstein, Verfasser verschiedener historischer Bücher, erzählte eindrücklich aus dem Leben der Bewohner in den Zeiten vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Ein gesellschaftliches und familiäres Leben das uns heute völlig fremd ist. Die Religiosität spielte eine sehr grosse Rolle. Vor 1300 gab es Urkunden nur in Latein und erst ab 1600 wurden Heiraten, Taufen und Todesfälle aufgezeichnet. Die Ländereien waren in Fürstentümer, Herzogtümer und Grafschaften aufgeteilt sowie in viele kleine lokale Herrschaften. Es gab noch keine Nationalstaaten. Der Grundbesitzer, z.B. ein Fürst, übergab ein Stück seiner Herrschaft dem Bauern als Lehen (heute: Darlehen) zur Bewirtschaftung. Dem Grundbesitzer gehörten aber auch die Bauernfamilien als eigene Leute oder eben als «Leibeigene». Er hatte auch eine Mitsprache beim Heiraten, beim Wegzug aus der Herrschaft und beim Erben. Eindrücklich auch die Familiensituation, die durch eine grosse Kindersterblichkeit belastet war. Es lebten bis 15 Kinder in einer Familie, von denen die meisten allerdings nicht erwachsen wurden. Alle, auch die Kinder, trugen zum Unterhalt der Familie bei. Thomas Holenstein unterlegte seine Ausführungen mit Bildern aus der alten Kirche in Romanshorn und aus der Kirche Hagenwil.

Zurück
Zurück

Vom Gemischtwarenkrämer zum Fachgeschäft für Gesundheit und Schönheit

Weiter
Weiter

Seit 25 Jahren im schönsten Job, den Amriswil zu bieten hat